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Neues aus den Fachverbänden:

 

Para Tischtennis: Lignano Master Open 2024

 

Mikolaschek siegt in Italien und baut Weltranglistenführung aus
Deutsches Team mit sieben Medaillen bei Lignano Master Open 2024

Mit einer nur kleinen Delegation von fünf Athleten und einer Athletin reiste Para Tischtennis-Bundestrainer Volker Ziegler zu den Lignano Master Open 2024. Bei dem traditionell hochklassig besetzten Turnier glänzte insbesondere Sandra Mikolaschek mit einer bestechenden Frühform im Paralympics-Jahr und baute mit dem Sieg im Einzel ihre im Februar übernommene Weltranglistenführung weiter aus. Mit Silber im Doppel rundete sie ihre starke Performance ab. Valentin Baus durfte sich über Silbermedaillen im Einzel und im Doppel mit Tom Schmidberger freuen, der wiederum im Einzel Bronze gewann. Thomas Rau holte ebenso Bronze im Einzel und auch im Doppel beendete er das Turnier gemeinsam mit Björn Schnake auf dem Bronzerang.

Im Februar übernahm Sandra Mikolaschek erstmals in ihrer Karriere die Führung der Weltrangliste und ließ mit dem Sieg bei den Egypt Para Open ihre Dauerkonkurrentin Borislava Peric-Rankovic hinter sich. In Lignano unterstrich die 26-Jährige nun ihre derzeitige Stärke. In der Wettkampfklasse WS4 gewann sie in der Gruppe sowohl gegen die Japanerin Ena Miyazaki als auch gegen die starke Inderin Wassana Sringam und setzte sich im Viertelfinale mit 3:1 gegen ihre Doppelpartnerin Flora Vautier (FRA). Auch das Halbfinale gegen Irem Oluk aus der Türkei gewann Mikolaschek souverän, bevor sie sich im Finale einen echten Krimi gegen die Nummer Fünf der Weltrangliste Bhavina Patel (IND) lieferte: Die Inderin lag bereits mit 2:0 vorne, doch die Düsseldorferin kämpfte sich zurück und entschied schließlich den Entscheidungssatz mit 15:13 für sich.

Im Doppelwettbewerb WD5-10 gewann sie gemeinsam mit Flora Vautier die Gruppe mit einem Fünfsatzsieg gegen BorislavaPeric-Rankovic (SRB)/ Meghan Shackleton (GBR) und einem klaren 3:0 gegen das serbische Duo Sanja Mijatovic/Zorica Popadic. Im Viertelfinale besiegten sie Aino Tapola (FIN)/ Andrea Dolinar (SLO) und zogen anschließend mit einem 3:1-Sieg gegen Wassana Sringam/ Wijittra Jaion (IND) ins Endspiel ein. Hier trafen sie erneut auf Peric-Rankovic/Shackleton und dieses Mal entschied das serbisch-britische Duo das Spiel für sich.

Im Mixed trat sie zusammen mit Thomas Brüchle in der Klasse XD 7 an. Nachdem sie ihre Gruppe mit zwei Siegen als Gruppenerste abgeschlossen hatten, unterlagen sie im Viertelfinale erneut Peric-Rankovic, die hier mit ihrem Landsmann Mladen Ciric antrat.

Eine kleine Überraschung gelang Valentin Baus in der Wettkampfklasse MS5 bereits in der Gruppe mit einem klaren 3:0-Sieg gegen den Paralympicssieger von 2016 Cao Ningning (CHN). Als Gruppenerster hatte er ein Freilos im Viertelfinale und setzte sich im Halbfinale ebenfalls deutlich gegen den Türken Ali Ozturk durch. Im Finale trafen mit Baus und Ming Chi Cheng (TPE) die aktuellen Nummern 1 und 2 der Weltrangliste aufeinander.  Baus fand jedoch schwer ins Spiel und musste seinem Gegner nach vier Sätzen zum Turniersieg gratulieren.

Im Doppel trat Baus gemeinsam mit Tom Schmidberger in der Klasse MD 8 an. Direkt in der Gruppe trafen die beiden auf Thomas Brüchle mit seinem brasilianischen Partner Lucas Carvalhal Arabian, und entschieden das Duell mit 3:2 für sich, ebenso wie das Match gegen Aleksandar Jevremovic (SRB)/ Tomislav Spalj (CRO). Nach einem Freilos im Achtelfinale gewannen sie im Viertelfinale 3:1 gegen Roberto Rodriguez/ Francisco Lopez Sayago aus Spanien und besiegten im Halbfinale die Türken Ali Ozturk/Nerim Turan ebenfalls in vier Sätzen. Im Finale unterlagen Baus/Schmidberger dann aber deutlich mit 0:3 gegen die Thailänder Yuttajak Glinbanchuen/ Wanchai Chaiwut. Brüchle scheiterte mit Lucas Carvalhal im Achtelfinale mit 2:3 gegen die Serben Mitar Palikuca/Mladen Ciric.

Im Einzel setzte sich Schmidberger (MS 3) in seiner Gruppe ebenfalls als Gruppenerster durch und schlug im Viertelfinale nach 2:0-Führung schließlich gegen Florian Merrien (FRA) schließlich in fünf Sätzen durch. Im Viertelfinale bezwang er Vasyl Petruniv aus der Ukraine mit 3:1, bevor er sich in einem heiß umkämpften Match Yuttajak Glinbanchuen (THA) mit 2:3 geschlagen geben musste. Brüchle war nach einem Sieg und einer Niederlage in der Gruppe im Achtelfinale Schluss, wo er Jenson von Emburgh (USA) mit 0:3 unterlag.

Ebenfalls Bronze im Einzel gewann Thomas Rau in der Klasse MS 6. Mit zwei 3:0 Siegen gegen Samuel Altshuler (USA) und Leon Schueb (SUI) und einem Viersatzerfolg gegen Matias Pino Lorca aus Chile zog der Fehmahner als Gruppensieger in Achtelfinale ein, wo er Se Ho Lee (KOR) ebenfalls mit 3:1 bezwang. Auch gegen Ignacio Torres Orostica (CHI) behielt er im Viertelfinale in vier Sätzen die Oberhand, doch im Halbfinale entschied der Däne Peter Rosenmeier schließlich den Entscheidungssatz für sich.

Raus Doppelpartner Björn Schnake musste sich nach zwei Siegen in der Gruppe und einem Freilos im Achtelfinale im Viertelfinale nach drei Sätzen gegen Kevin Dourbecker (FRA) aus dem Turnier verabschieden. Im Doppelwettbewerb MD 14 holte sich das deutsche Duo dann Bronze. Sie besiegten in der Gruppe Alejandra Diaz/Alberto Seoane Alcaraz (ESP), Henrik Brammer/ Peter Rosenmeier (DEN) und Luca Trtnik (SLO)/ Samuel Altshuler (USA) und zogen damit ungeschlagen ins Viertelfinale ein. Dort trafen sie auf die Schweden Sam Gustafsson/Jonas Hansen und entschieden das Spiel mit 3:2 für sich. Erst im Halbfinale erwiesen sich Clement Berthier/ Estaban Herrault aus Frankreich als zu stark. Im Mixed trat Schnake mit Bly Twomey aus Großbritannien an, hier kam das gemischte Duo jedoch nicht über die Gruppenphase hinaus.

"Für den Zeitpunkt so früh in der Saison war das hervorragend besetzte Turnier eine erste Standortbestimmung, bei der ich teilweis schon sehr ansprechende Leistungen gesehen habe. Aber all das ist nicht überzubewerten - was zählt sind die Leistungen in Paris“, so das Fazit von Bundestrainer Volker Ziegler.

 

Gold für Grebe in Platja d’Aro / Spanien


Vier Medaillen für deutsche Para Tischtennis-Team

Fünf deutsche Para Tischtennisspielerinnen und – spieler sind bei den Costa Brava Spanish Open angetreten und konnten viermal Edelmetall mit nach Hause nehmen. Stephanie Grebe gewann in Platja d’Aro bei ihrem ersten Weltranglistenturnier des Jahres Gold im Einzel und sicherte sich gemeinsam mit Juliane Wolf Bronze im Doppel. Bronze gewann Wolf auch im Einzel, Benedikt Müller durfte sich sogar über Silber freuen.

Grebe setzte sich in ihrer Gruppe der Wettkampfklasse WS 6 zunächst jeweils in vier Sätzen gegen Camelia Ciripan (ROU) und Morgen Caillaud (FRA) durch, bevor sie im Halbfinale auch die Norwegerin Merethe Tveiten mit 3:1 bezwang. Im Finale traf sie auf die Nummer Fünf der Welt, Felicity Pickard aus Großbritannien, gegen die sie mit 13:11 im Entscheidungssatz siegte und sich somit einen goldenen Start ins Paralympics-Jahr bescherte.

Auch im Doppel der Klasse WD 14 lief es für Grebe/ Wolf zunächst hervorragend – auch hier konnten sie die Duelle in der Gruppenphase gegen Ciripan/ Sophia Kelmer (BRA) und Tveiten/Aida Dahlen (NOR) jeweils mit 3:1 für sich entscheiden. Im Halbfinale wurden sie dann allerdings in vier Sätzen von Yue Ching Wong (HKG)/Nora Korneliussen (NOR) gestoppt.

Im Einzel der Klasse WS 8 musste Wolf zunächst eine 0:3 Niederlage gegen die junge Brasilianerin Kelmer verdauen, gewann aber ihr zweites Gruppenspiel gegen die Britin Grace Williams ebenfalls klar. Im Viertelfinale traf sie auf Frederique van Hoof (NED), gegen die sie mit 3:0 ins Halbfinale einzog. Hier holte sie einen 0:2 Rückstand auf, hatte schließlich im fünften Satz aber doch noch das Nachsehen und beendete das Turnier somit auch im Einzelwettbewerb auf dem Bronzerang.

Ein starkes Turnier spielte Benedikt Müller in der Klasse MS 6: Hier gelang ihm erst ein 3:2 Underdog-Sieg gegen den Rumänen Bobi Simion, dann wiederholte er das Kunststück gegen Lokalmatador Alberto Seone Alcaraz (ESP). Ein 3:1 gegen Samuel Altshuler (USA) bescherte dem 20-Jährigen den Gruppensieg. Damit war die Siegesserie aber noch nicht beendet. Auch der Chinese Jiaxin Huang konnte Müller im Viertelfinale nicht stoppen – erneut bewies der Deutsche Nervenstärke und setzte sich in fünf Sätzen durch. Mit einem 3:0 gegen Martin Perry (GBR) im Halbfinale feierte Müller den vierten Turniersieg gegen in der Weltrangliste vor ihm platzierte Spieler. Erst der Weltranglistenvierte Spanier Alvaro Valera war schließlich im Finale doch eine Spur zu stark, aber auch ihn zwang Müller in den Entscheidungssatz und durfte sich über eine sehr verdiente Silbermedaille freuen.

Im Doppel trat er zusammen mit Mio Wagner in der Klasse MD18 an, hier musste das deutsche Duo allerdings bereits in der Gruppe die Segel streichen. Gleiches ereilte Wagner (MS 10) im Einzel, wo er mit einem Sieg gegen Vishwa Tambe (IND) und zwei Niederlagen gegen Krisztian Gardos (AUT) und Jian Sian Su (TPE) als Gruppendritter ausschied. In der Mixedklasse XD14-17 trat Wagner zusammen mit Grebe an und hier reichte der Gruppensieg gegen Steven Roman Chinchilla /Aneth Araya Alvarez (CRC) zum Einzug ins Viertelfinale. Dort waren die Ungarn Andras Csonka/ Alexa Svitacs allerdings zu stark. Benedikt Müller und Marlene Reeg schafften in derselben Wettkampfklasse den Sprung aus der Gruppenphase nicht.

Auch im Einzel der Klasse WS10 lief es für Reeg nicht besser, und auch im Doppel mit der Japanerin Nozomi Nakamuro war das Turnier für die Hessin nach der Gruppenphase beendet.

„Direkt nach den internationalen Meisterschaften von Italien waren die deutschen Athleten auch in Spanien bezüglich der Paris-Qualifikation gut in der Spur“, befand Bundestrainer Volker Ziegler. „Jetzt fiebern alle dem Turnier in Polen Ende des Monats entgegen, das das große Finale der Qualifikationsperiode darstellt und hoffentlich weitere Paralympics-Slots für deutsche Athleten bringt.“